von uns

zu den Beiträgen von Eltern

Beiträge von Kids:

Was war für dich in WALDEN gut bzw. sinnvoll?

Gut fand ich die enge Kontaktsperre, weil so konnte man sich wirklich auf sich konzentrieren. Naja, wer dies nicht eingehalten hat, hat einfach  `ne Verlängerung bekommen. Die Einzelsitzungen sind das Beste in Walden, weil dort kannste dich ausheulen, wie du willst und es bleibt einfach mal im Raum. Dass man sein Handy im Trainingswohnen bekommt, zeigt für mich Vertrauen von den Betreuern und so lernt man wieder damit umzugehen. Die Ausgangszeiten waren/sind auch ganz okay, man kann hier nicht so viel machen. Das ihr immer ein offenes Ohr habt, finde ich gut und dass ihr bei Problemen immer einen Rat habt, das ist klasse!
Im Großen und Ganzen fand ich alles gut, auch wenn man sich am Anfang immer aufregt, aber naja „C´est la vie!“, man gewöhn sich dran und lernt daraus.

Was war für dich in WALDEN schlecht bzw. sinnlos?

Die Ausgangssperre war sehr sinnlos, also das „NICHT-Verlassen“ des Hofes und trotzdem sind die meisten gegangen, wann sie wollten, weil es ja keine wirkliche Strafe war. Wer es gemacht hat, hatte  einfach `ne Verlängerung bekommen, also echt sinnlos!

 

 

Hallo, mein Name ist A.

Ich wollte euch mal ein bisschen von mir erzählen.
Ich bin 17 und konsumierte 4 Jahre Drogen, bevor ich nach WALDEN kam.

Angefangen hat es bei mir mit Haschisch bis es dann zu stärkeren Drogen kam. Ich konsumierte fast zwei Jahre lang Ectasy und Amphetamine – täglich. Ich war am Ende so durcheinander und kaputt, dass es für mich keinen Ausweg mehr gab,  als in eine Drogeneinrichtung zu gehen. Das hat mir am Anfang gar nicht gepasst. Als ich diese Einrichtung WALDEN das erste mal gesehen habe, dachte ich was das für ein Bauernhof ist, ich war ja Stadtleben gewöhnt. Die erste Zeit viel mir so extrem schwer durch die drei Monate Kontaktsperren. Das war eine ganz schön harte Zeit, aber da waren ja die Hunde, die mit ein Grund waren, weshalb ich dort hingegangen bin. Sie sorgten den ganzen Tag für Abwechslung. Es war aber auch schwer, sich an die Zeiten zu gewöhnen und das frühe Aufstehen und so!! Aber es bringt auch was und ich kann endlich zu einem festen Tagesablauf und das hat meinem Körper gut getan. Ich bin endlich von meinen mageren 49 kg, die auf 176 cm verteilt waren auf  ein Gewicht gekommen, was mir viel besser gefiel 65 kg. Dann waren da noch die Probleme, dass ich mich ständig beobachtet gefühlt habe, Nachtängste, Verfolgungswahn und Unsortierung, die aber in den therapeutischen Gruppen und Einzeltherapien so gut behandelt wurden, dass ich damit heute ganz gut klar komme. Ich habe meinen Schulabschluss nachgeholt und lerne  jeden Tag in der Arbeitstherapie dazu. Meinen Hobbys wie Rappen Krafttraining kann ich trotzdem nachgehen – soviel Zeit ist mir geblieben. Ich hatte zwischendurch ein Tief und habe Rückfälle mit Alkohol gebaut. Deshalb musste ich nach einem Jahr noch mal komplett von vorn anfangen. Das viel mir wegen der Kontaktsperre sehr schwer, mir fehlten meine Eltern, mit denen ich wieder gut auskam. Aber auch dies habe ich überstanden und weis wie ich das nächste Mal an die Sache rangehe. Die Möglichkeiten, die mir hier geboten werden habe ich sehr spät erkannt. Ich habe aber ein Ziel und werde es auch erreichen – ein drogenfreies Leben. Es ist und wird nicht immer leicht sein. Aber was ist schon leicht im Leben. Ich werde mich an diese Einrichtung immer zurückerinnern, denn hier habe ich angefangen zu leben.

A.

 

 

Hallo, mein Name ist E. und ich bin seit über einem Jahr Mitbewohner in WALDEN. Ich will euch erzählen, wie das hier für mich begonnen hat und wie weit ich gekommen bin.

Als ich noch zu Hause in Berlin lebte waren Drogen der Mittelpunkt in meinem Leben, natürlich auch die Sorge, wie ich so schnell wie möglich an Geld komme. Kiffen war besser als alle meine alten Hobbys wie Fußball, Tischtennis, Malen oder was mit meinen Eltern zu unternehmen., ich akzeptierte nichts, beklaute sie, war nie zu Hause. Wenn sie mich darauf angesprochen haben, rastete ich voll aus und, beleidigte sie hart und zerstörte meine Möbel.
Es war da totale Chaos. Ich wollte nicht verstehen, dass mir meine Eltern nur helfen wollten. Sie gingen dann zum Jugendamt und baten um Hilfe. Das Ergebnis war eine Kurztherapie   von 3 Monaten. Ich war nicht begeistert, ging notgedrungen darauf ein. Dort kiffte ich aber weiter und meine Aggressionen wurden häufiger. Wegen wiederholter Schlägereien flog ich raus. Als ich dann wieder beim Jugendamt saß, wurde mir zur Langzeittherapie geraten. Von mehreren Fleyer fiel mit der von WALDEN auf Anhieb. Bei der Vorstellung fand ich viel Natur, tolle Hunde und die Bewohner waren so, dass ich gleich mit denen reden konnte. Ich war mir fast sicher, dass es genau die richtige Einrichtung ist – wäre da nicht drei Monate Kontaktsperre. Da kam ich ins Zweifeln. Letztendlich zog ich dann doch ein, Schon nach zwei Wochen hatte ich Heimweh. Meine Eltern haben mir gefehlt. Mir wurde klar, dass ich sie früher lieber von hinten gesehen habe. Dass nächste war, dass ich hier Freunde fand, mit denen ich über meine Probleme reden kann. Das war früher nicht so. Bei dem vielen Stress, den es am Anfang in WALDEN für mich gab – gewöhnen an Regelmäßigkeit usw. bekam ich wieder meine Ausbrüche, beleidigte alle und zerstörte auch Sachen. Ich war immer kurz davor aufzugeben. Irgendwie holten mich die anderen aber immer wieder runter und ich habe Fuß gefasst. Es gab immer die Gelegenheit mit jemandem zu reden und das begann ich zu nutzen.
Nach dem zweiten Monat ist bei mir ziemlich viel passiert. Ich bekam meinen Bezugshund Two Socks und ab da an ging’s aufwärts. Ich arbeitete endlich in der Arbeittherapie, ich durfte meinen Eltern schreiben. Ich hatte mich schonlange nicht mehr so gefreut wie an dem Tag, als sie zurückschrieben. Dann durfte ich mit meiner Therapeutin nach Hause fahren. Meine Eltern und ich freuten uns sehr übereinander. Wir haben an dem Tag viel über die schwere Zeit davor gesprochen und natürlich darüber, wie es weitergeht. Wir haben uns gemeinsam Ziele gesteckt. Der Abschied fiel schwer, irgendwie hatte ich aber einen Wendepunkt erreicht. Ich wusste, dass ich jetzt durchstarten kann. Mit meinen Aggressionen hatte ich noch lange zu kämpfen und war sehr auf die Hilfe von Mitbewohnern, Betreuern und Therapeuten angewiesen. Sie gaben mir alle die Kraft durchzuhalten und nicht aufzugeben.

Das Habe ich geschafft:

  • Ich habe als Gruppensprecher das Vertauen der Gruppe
  • Meine Aggressionen sind weniger geworden
  • Ich kann durchhalten
  • Ich habe mehrere Praktika geschafft
  • Ich fülle meine Freizeit sinnvoll aus, z. B. Hunderennen
  • Ich habe meine Ausbildung begonnen
  • Ich gehöre wieder wirklich zu meiner Familie

Insgesamt hat sich meine Berg und Tal Fahrt bisher gelohnt – alle gesteckten Ziele erreicht.

Euer E.

 

 

Hi ich bin N. – eines von zwei Mädchen!
Ich bin 16 und komme aus Brandenburg.

Ich lebe jetzt seit zwei Jahren in WALDEN und bin mit dem was ich hier geschafft habe sehr zufrieden.

Vor WALDEN hatte ich Probleme mit Drogen. Bei meinem Einstieg war es cool, was auszuprobieren. Ich habe mich gut gefühlt und meine Probleme waren weg, jeder Tag war easy. Konflikte mit Schule, meinen Eltern traten durch Haschisch, Ecstasy und Speed in den Hintergrund. Jedes Wort von Lehrern und Eltern nervte mich total. Ich zog mich jeden Tag zu. Die Welt war easy, nur nicht wirklich. Auf einem Depri erzählte ich meiner Mom davon. Sie startete natürlich gleich los. Bei der Drogenberatungsstelle kam sie nicht weiter, also ließ sie mich durch meinen Hausarzt zur Entgiftung in die Landesklinik einweisen. Ich wurde rückfällig, musste dann die Klinik verlassen. Meine Eltern nahmen mich nicht wieder auf, so landete ich im Jugendnotdienst. Ich fühlte mich abgeschoben und spürte, dass ich was tun muss. Meine Entscheidung für Therapie in WALDEN haben die Hunde mitgetragen. Mein Aufenthalt hier ist meine Entscheidung. Am Anfang war es sehr schwer. Vom totalen Abgammeln musste ich mich an einen geregelten, anstrengenden Tagesablauf einstellen, Kontaktsperre einhalten und mich an Schule gewöhnen. Ohne meinen Bezugshund Kimi wäre ich wahrscheinlich nicht weit gekommen. Sie ist eine tierisch gute Therapeutin. Mit ihr habe ich sogar schon an Hunderennen teilgenommen, obwohl ich nun wirklich nicht gern Rad fahre. Wir leben und arbeiten aber nun mal viel draußen in der Natur mit unseren Huskys. Ich gehe jetzt jeden Tag zur Schule – 9. Klasse und werde meinen Abschluss machen. Da ich in meiner Entwicklung schon viele Fortschritte gemacht habe, lerne ich jetzt im Trainingswohnen die nötige Selbständigkeit für mein Leben nach WALDEN. Am besten ist wohl, dass ich mit meiner Familie und mit mir selber viel besser klar komme. Unser Motto “Wach sein heißt Leben” – ja stimmt.

Ich wollte euch noch sagen: Wenn ihr ähnliche Probleme habt – tut was. Der Weg lohnt sich und ich wünsche euch den nötigen Mut und Glück.

Haut rein – N.

 

 

Von N.:

Am 14.04.2005 bin ich in Voigtsbrügge angekommen. Ich habe mich ziemlich schnell eingelebt. Nach ca. 2 Wochen AT bin ich in die HW gekommen, was ich am Anfang auch gut fand, doch nach 2 Wochen ging mir das voll auf den Sack. Als ich dann das erste Mal verschlafen habe und nix zu Essen bekam, habe ich mich richtig aufgeregt. Nach kurzer Zeit in Walden habe ich mich am Knie verletzt und kam ins Krankenhaus und das alles vor meiner ersten EP, die wir zu Fuß bezwingen mussten. Als ich in die At kam, war ich froh, doch auch das hat mich nach zwei Wochen voll angekotzt, weil ich meiner Meinung nach nur beschissene Aufgaben bekommen habe. Irgendwann war es soweit und ich hatte meinen ersten Konflikt mit Klaus. Ich bekam gleich einen Monat Kontaktsperre drauf und für meinen Rückfall auch. Ich musste nach der Sommer-EP in ein Doppelzimmer und kurz darauf bekam ich auch bald einen Jugendlichen auf mein Zimmer. Er heißt R. und anfangs habe ich mich gut mit ihm verstanden, bis es immer wieder zu Konflikten kam. Zu Weihnachten durfte ich zu meiner Mutti. Ich war so glücklich, sie mal wieder zu treffen. Silvester musste ich dann aber doch hier verbringen, wie langweilig dachte ich. Aber das war es gar nicht. Wir waren kegeln, ich wusste gar nicht, dass ich ohne Drogen solch einen Spaß haben kann. Am Anfang des neuen Jahres hat mich mein Mitbewohner dann auch wieder verlassen. Doch kurze Zeit später habe ich einen neuen bekommen, der C. hieß. Mit Ihm habe ich mich besser verstanden. Nach dem Sommer kam ich in die Langzeit-AT und durfte auch zum ersten Mal ein Gespann fahren, doch noch nicht auf einem offiziellen Hunderennen, aber mit Maik durfte ich starten. Am 14.09.2006 habe ich mein Vorbereitungsjahr angefangen. Kurz davor bin ich mit Nadine zusammen gekommen, doch das hat nicht lange gehalten. Noch vor meinem 19. Geburtstag bin ich in die Verselbstständigung gekommen und habe auch ein paar Wochen eine Mitbewohnerin bekommen. In der Verselbstständigung gab es auch immer Probleme, doch die Betreuerin hat mir meistens dabei geholfen. Am 01.06.2007 bin ich rüber gezogen in das Trainingswohnen zu O., wo ich bis jetzt am besten klargekommen bin mit meinem Mitbewohner. Seit 01.09.2007 habe ich eine Lehre als Verkäufer in Wittenberge angefangen. Neben bei mache ich meine neue Wohnung in Breddin, in die ich am 01.11.2007 einziehe und im Großen und Ganzen war die Zeit in Walden hart, aber ich bin trotzdem froh, dass ich da war, weil anders hätte ich es ja auch nicht gelernt und das Leben ist ja auch hart.

Ich bin froh diese Chance genutzt zu haben.

N.

 

 

Elternbeiträge:

 

Hallo nettes Walden-Team

Wir möchten auf diesem Weg nochmal Danke sagen für das schöne Wochenende, das wir mit Euch zusammen mit den Jugendlichen verbringen durften.

         „Wir haben sehr viel gelacht, aber auch geweint.“

Besonders beeindruckt war mit anzusehen, mit was für einfachen Mitteln die Jugendlichen zu begeistern sind. Ob es nun die Feuershow oder das Trommeln war. Es war einfach schön zu sehen, mit wieviel Freude und Spaß die Kinder dabei waren. Ganz interessant war auch erfahren zu dürfen, wie die Jugendlichen ihren Tag bei Euch verleben.

Obwohl ihr alle per „DU“ seid, lässt es an Respekt untereinander nicht mangeln. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit mit der jeder bei Euch aufgenommen wird, ist einfach genial. Auch die logistische Meisterleistung, welche Ihr vollbracht habt, ist aller Ehren wert.

Nochmal ein großes DANKE an Alle, die dabei waren und es zu so einem schönen Wochenende haben werden lassen.

         Wir kommen gerne wieder…

 

 

 

„… Walden, eine Einrichtung , die uns geholfen hat das LACHEN wieder zu finden!“

Wie sind Eltern eines Jugendlichen, der seit dem 05.11.2014 in Walden eine Langzeittherapie macht. Der Tag, an dem wir unseren Sohn in Walden abgegeben haben, war einer der schwersten Tage, es zerreißt einen das Mutterherz, aber es war die beste Entscheidung, die wir getroffen haben.

Die Kontaktsperre ist eine große Herausforderung für den Jugendlichen und den Eltern. Für uns war es unvorstellbar - unseren Sohn, nicht mehr zu sehen, zu hören, in den Arm zu nehmen. Aber wir konnten immer anrufen, um sich zu erkundigen, wie es ihm geht und was er macht. Wir haben es geschafft und der 1. Brief war ein Tränenmeer, der 1. Anruf und dann der 1. Besuch, es war so schön…

Als Eltern haben wir durch die regelmäßigen Telefonate und dann beim 1. Besuch auch gleich mitbekommen, wie ruhig unser Sohn in 3 Monaten geworden ist. Ab diesem Zeitpunkt konnten wir regelmäßig übers Wochenende nach Walden fahren, wo wir mit offenen Armen von den Jugendlichen, sowie auch von den Betreuern empfangen worden sind. Wir haben gemeinsam gekocht, gegrillt, gemeinsam gegessen und Gespräche geführt, selbstverständlich durften wir auch bei der Hundeversorgung mit dabei sein. Wir erinnern uns immer sehr gerne an diese Zeit zurück. Unser Sohn kommt regelmäßig nach Hause und wir genießen die Zeit zusammen.

Er hat in der Zeit gelernt für sich, für die Hunde Verantwortung zu übernehmen. Die ruhige Lage, die Arbeit mit den Hunden, den Betreuern und den Therapeuten, dies alles führte bei unserem Sohn dazu, dass er sich Ziele setzen konnte und diese auch bis jetzt gut erreicht hat. Das gesamte Team Walden hat es mit Ruhe, Verständnis und Disziplin geschafft, aus unserem Sohn wieder einen umgänglichen jungen Mann zu machen. Er hat dort gelernt für Fehler selber gerade zu stehen und Lösungen für seine Probleme zu finden. Durch seine Sportlichkeit durfte er auch sehr viel mit den Hunden trainieren und er ist auch sehr viel laufen gewesen, was ihm auch wieder einen guten Körperbau gegeben hat. Er fängt jetzt sogar eine Lehre an, zwei Versuche zu Hause hat er abgebrochen. Die Therapeuten und Betreuer stehen den Jugendlichen immer und überall zur Seite, auch für die Eltern nehmen sie sich sehr viel Zeit, erklären, erläutern und beruhigen.

Die Freizeitgestaltung ist sehr gut, gemeinsame Spiele, Rad fahren usw.. Wenn man als Eltern sieht, mit was sich die Jugend auch wieder beschäftigen kann, man bzw. wir ist/sind erstaunt! Sie lesen ein Buch, was man heutzutage gar nicht mehr für möglich hielt, zeichnen, hören Musik, sie fangen an sich wieder mit etwas sinnvollem zu beschäftigen. Dies alles zeichnet die super Betreuung und das Einfühlungsvermögen des Teams aus.

Seit unser Sohn in Walden ist, wurde auch ein Elternwochenende organisiert. Fast alle Eltern waren dort und ich empfehle jedem Elternteil daran teilzunehmen, denn die Jugendlichen freuen sich, dass Team ist begeistert und die Eltern wie auch Großeltern sind und waren super dankbar für diese Zeit. Dieses Wochenende wird uns immer in schöner Erinnerung bleiben. Wir haben teilweise Maßnahmen eingehalten mit denen unsere Kinder jeden Tag leben. Handy` s und Feuerzeuge wurden von uns allen anstandslos abgegeben. Zusammen haben wir gemeinsam das Essen zubereitet, gemeinsam gegessen, alles wurde zusammen gemacht. Es war eine Gemeinsamkeit, die man sich auch gerne überall wünscht. Am Lagerfeuer wurden die Abende mit Trommeln verbracht und auch dabei haben alle mitgemacht und es hat sich super angehört. Die Jugendlichen zeigten uns in der Dunkelheit, wie sie mit Feuerstangen und Feuerketten tolle Sachen machen können, alle Eltern schliefen mit ihren Kindern draußen, dies war eine super Erfahrung. Der Tag an der Havel hat nochmal alles getoppt. Volleyball spielen (im Gewinnerteam!), Kanu fahren, gemeinsame Gespräche, jeder mit jedem ohne Berührungsängste, gemeinsam grillen, Kaffee trinken mit selbstgebackenem Kuchen. Das Team und die Jugendlichen haben uns ein super schönes Wochenende ermöglicht, ein großes Dankeschön! Dieses tolle Wochenende hat uns gezeigt, dass wenn wir nicht immer nur klagen, sondern kämpfen und zusammenhalten, dann erreicht man auch etwas, denn wir als Betroffene sitzen alle im selben Boot.

Wir als Eltern wissen schon seit längerem, dass unser Sohn in Walden sehr gut aufgehoben ist, was für mich persönlich am Anfang auch nicht leicht war zu glauben. Es ist doch unser Sohn, wir lieben ihn und ich bzw. wir wollen ihn nicht loslassen, aber das Team hat mich überzeugt und ich bin froh, dass er dort ist. Er lernt dort sehr viel für sein weiteres Leben und wir hoffen, er nimmt sehr viel für sich aus dieser Zeit mit.

Disziplin, Regeln, Respekt, Ordnung und Verantwortung gehören zum Leben! Jeder ist dafür selbst verantwortlich, einer lernt es schneller, der andere braucht etwas mehr Zeit und dieses Team gibt nicht auf und das zeichnet ihre Arbeit aus.

Wir können diese Einrichtung (Walden) mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Das Team jat die Verantwortung für unseren Sohn übernommen, um ihn eine Zeitlang auf seinem Weg in ein neues drogenfreies Leben zu begleiten, ihm vieles vermittelt, ihm gezeigt, was in ihm steckt, was er erreichen kann und sie sind weiterhin für ihn da bis er seine Therapie erfolgreich abgeschlossen hat. Wir werden uns immer an die schwere, aber auch schöne Zeit erinnern und noch einmal unseren Respekt – man kann es gar nicht oft genug wiederholen.

  „Ein großes DANKESCHÖN; wir sind froh, dass es euch gibt!“

 

 

 

Beitrag zum Eltern-Wochenende

Nach viereinhalb Wochen (nichts von ihr gehört, keine Möglichkeit zu schreiben). Bei Anruf in der Einrichtung heißt es: “Macht euch keine Sorgen, sie beteiligt sich gut an allem was gemacht wird“.

Endlich dürfen wir zu ihr; Familienwochenende von Freitag bis Sonntag. Ganz nah bei ihr und vor allem sehen, was das wohl für eine Einrichtung ist.

Anfahrt fast zwei Stunden über Landstraßen, an Dörfer vorbei. Dann endlich da. Sie steht schon am Parkplatz und wartet. Wir freuen uns alle, uns endlich wieder zu sehen. Wir können gar nicht aufhören uns zu drücken. Sie wirkt ausgeglichen und freut sich auch uns zu sehen.

Dann die erste Kontaktaufnahme mit den Betreuern in der Einrichtung, die sie zu einem gesunden drogenfreien Leben führen sollen. Eine Gruppe von Frauen und Männern, die uns sehr offen und unvoreingenommen begrüßen. Nach kurzer Einführung stellen wir uns vor und erfahren wer noch alles da ist. Wir sprechen uns alle mit Vornamen an, egal ob Betreuer, Therapeut, Eltern oder Kids.

Dann eine Führung durch die Anlage. Wir sehen uns das Zimmer an, minimalistisch. Sie erzählt es gibt kein Telefon, kein Fernseher, kein MP3-Player. Wir müssen gleich mal mitziehen. Handys abgeben. Geht auch ohne, sagt man uns.

Um die Freizeit zu gestalten, muss man sich untereinander einigen. Sie sagt es ist gar nicht so schlecht hier. Wenn man mal Stress untereinander hat, ist immer jemand da der hilft. Der bleibt dabei bis man einen Punkt findet und wieder miteinander auskommt.

Aber am besten sind die Hunde. Um die kümmern sich gerade die anderen Kids und erklären ihren Angehörigen worauf es ankommt um mit den Hunden Kontakt haben zu können. Die Hunde sind sehr diszipliniert und verlangen nach disziplinarischem Umgang. Wir sind beeindruckt, wie konkret und gleichzeitig sensibel die Kids hier sind.

Das Abendessen wird gemeinsam vorbereitet. Es gibt den regelmäßigen Verpflegungsdienst der Kids. Die legen sich richtig ins Zeug, aber auch Betreuer und Angehörige sind dabei. Es läuft Hand in Hand.

Die selbst gemachte Pizza aus dem Lehmofen (Eigenbau) ist lecker und für jeden Geschmack etwas dabei. In der entspannten Atmosphäre entstehen die ersten Gespräche mit den Betreuern, mit den anderen Angehörigen und auch mit den anderen Kids. Sie erzählen von ihrem Tagesablauf, von ihren Betreuern, von den Hunden und auch von den Pflichten die sie hier regelmäßig erfüllen müssen.

Übernachtet wird im Freien. Tarps gehen Regen von oben, ISO-Matte und Schlafsack. Alle Kids helfen beim Aufbau. Abends am Lagerfeuer viele Gespräche, aber auch Trommeln in die Nacht und eine Feuershow der Kids und Betreuer. Toll.

Die Kids schlafen mit bei den Angehörigen. Eine ruhige, entspannte Nacht.

Samstagmorgen 7:00 Uhr Frühstück, 8:00 Hunde (Auslauf, Reinigung, Füttern). Wer Hundedienst hat ist verpflichtet, aber auch freiwillige Helfer sind dabei. Eltern und Betreuer unterstützen moralisch durch ihre Anwesenheit.

Nach der Arbeit ist ein gemeinsamer Ausflug geplant. Kanuausflug. Die Kanus und diverse Verpflegung und Technik muss für den Tagesausflug geladen werden. Alle sind wieder dabei. Fast alle. Zwischendurch immer wieder mal motivierende Ansprache der Betreuer an die Kids. Es klappt dann doch recht gut.

Am Wasser angekommen ist alles recht entspannt. Volleyball, Federball, Kanu fahren. Viele sportliche Aktivitäten. Kids, Angehörige und Betreuer knien sich voll rein. Lecker Essen vom Grill, Kaffee und Kuchen (alle haben etwas gebacken). Zwischendurch Zeit für viele Gespräche. Zwischen den Kids, zwischen den Angehörigen und mit den Betreuern. Keiner entzieht sich. Kleine Krisen werden überstanden.

Die Kids sind zwischen 5 Wochen und fast zwei Jahren in der Einrichtung. Im Gespräch mit ihnen spürt man schon, dass sie die vielen Regeln nicht mögen, sie wissen aber, dass es ohne nicht geht.

Es ist zu merken, dass es für sie schwer ist den richtigen Weg zu finden, aber wir merken auch ihr Bemühen eisern dabei zu bleiben. Es tut gut wenn das Gefühl von Hoffnung aufkeimt. Unsere jungen Wilden erfahren hier, dass man ohne Drogen leben kann, dass man über Sorgen und Probleme reden kann. Sie erfahren das es Erleichtert und das es Gesund macht, dass es Brücken baut und Gräben schließt. Sie lernen, dass sie vor dem Problem nicht weglaufen können, sondern es lösen müssen.

Am Abend wieder zurück in der Einrichtung. Nach einem langen Gruppengespräch der Angehörigen mit Betreuern zeigt man uns, wie so eine „Gesprächsrunde“ abläuft. Probleme der Kids und deren Umgang damit. Eine interessante und emotionale Erfahrung. Auch wie wir mit den Ängsten um unsere Kinder umgehen können.

Alle sind erschöpft. Das gemeinsame Abendessen (lecker Kesselgulasch), eine tolle Bilderschau von den Aktivitäten der Jugendlichen und dem Entstehen der Einrichtung, zeigt das Arrangement aller Beteiligten. Und wieder viele Gespräche untereinander schließen den Abend.

Die Nacht geprägt von den Gedanken der Abreise und der Hoffnung, dass sie die gute Chance die sie hier hat nutzen wird, macht es nicht ganz so schwer zu gehen.

Das Wochenende war sehr interessant und aufschlussreich. Der Einblick in die Tätigkeit des Teams vor Ort war gut und baut Vertrauen auf. Der respektvolle Umgang zeigt sich sehr deutlich, auch in der Ansprache der Kids untereinander.

Wir wünschen allen Beteiligten eine erfolgreiche und zukunftsweisende Zeit, „Haltet durch“.

Übrigens es ging ganz gut, die Zeit so ohne Handy.

 

B. und D. aus B.    

 

 

 

Nach wunderschönen und von wenig Schwierigkeiten geprägten 13 Jahren, die ich mit meinem Sohn bislang verbracht habe, brach plötzlich unsere schöne heile Welt zusammen….Erst kamen die Schulprobleme, mit späterem Höhepunkt des Schulausschlusses, dann die eigenartige Freunde, kleinere Straftaten, bald das Kiffen und schließlich war er nicht mehr er und jede Zuversicht dahin. Es gab keinen Draht mehr zwischen uns, keine Verbindung, kein Rankommen und vor allem keine Möglichkeit des Aufhaltens, des Bewahrens hier den falschen Weg zu gehen. Dafür gab es dann ewiges Streiten, Misstrauen und die ständigen Sorgen um einen bekifften, aggressiven, respektlosen und nicht verstehenden Sohn, der nicht mal mehr die Schule besucht.

WALDEN war dann einfach ein Ausweg. Ein Ausweg, der in unserem Zusammenleben und hier in der Großstadt einfach nicht mehr möglich schien. Nun nicht mehr mit meinem Sohn zusammen sein zu können, ihn nicht mehr zu sehen und seinen weiteren Lebensabschnitt richtig zu begleiten, - einfach ein leeres Kinderzimmer zu haben - war herzzerreißend traurig. Aber zu wissen, dass die Entscheidung WALDEN für ihn und uns erst wieder eine gemeinsame Zukunft möglich machen kann, hat diesen Schritt trotzdem gehen lassen und dies mit gutem Gefühl.

Da mein Sohn schon immer eine Liebe zu Hunden hegt, überzeugte das Konzept WALDEN neben weiteren erlebnis-/pädagogischen sowie therapeutischen Inhalten schon allein in diesem Punkt. Er berichtete dazu im Nachhinein, dass gerade die Hunde ihm besonders in der ersten (schwersten) Zeit der Kontaktsperre geholfen hätten, diese zu gut überstehen. Die Zeit, in der er sich zunächst in WALDEN einfinden musste, ohne Reize von außen und um dann wieder einwenig zu sich selbst zu finden. Ein hartes Stück Herausforderung für jeden Jugendlichen, welches natürlich auch vom Versuch des Aufgebens begleitet wird. So wollte auch mein Sohn anfänglich aufgeben und startete einen Fluchtversuch, der ihm aber misslang. Er versuchte es jedoch kein zweites Mal, was zeigte, dass er die Herausforderung schließlich annahm.

Die Zeit der Kontaktsperre, des absoluten Abstandes voneinander, ließ uns durch den Trennungsschmerz sehr deutlich fühlen, wie sehr lieb wir uns haben und uns einander wichtig sind. Dies konnten wir uns im Anschluss an die Sperre sehr gut einander mitteilen. Diese Erfahrung des Getrenntseins war schmerzhaft, aber sehr wichtig zu durchleben und hat eine neue Basis schaffen lassen, auf der unsere Kommunikation wieder gut wachsen konnte. Sein erster Brief, den er mir schrieb, war der mit Abstand bisher längste Brief, den ich jemals von ihm bekommen bzw. den er höchstwahrscheinlich überhaupt jemals bis dato geschrieben hatte. Auch seine darauf folgenden Telefonate waren sehr herzlich und zudem sehr offen, was seine Gedanken- und Gefühlswelt betraf. Solche Einblicke hatte er ja zuvor lange nicht mehr zugelassen. Die dann folgenden Heimfahrten waren demnach ganz besondere Wochenenden. Wir schafften es uns wieder auf einer gemeinsamen Ebene zu finden, gut miteinander umzugehen und wieder eine schöne Zeit zu haben.

Die Veränderungen bei meinem Sohn wurden bald sichtbar. So wirkte sich beispielsweise die Arbeit mit den Hunden, welche die Jugendlichen wahrscheinlich zu Beginn am ehesten annehmen können, positiv auf ihn aus. Er konnte nun hierüber die Übernahme von Verantwortlichkeiten (wieder)erlernen sowie das Einhalten von gewissen Strukturen und deren Sinn verstehen. Daneben testete er das Leben in der Gemeinschaft mittels der WG- Erfahrung mit anderen Jugendlichen aus, um hier sein Sozialverhalten zu formen. Aufgrund des abgelegenen und ländlichen Standortes, hatte er genug Raum und Ruhe, um über sich nachzudenken und zu sich selbst zurückzufinden sowie Neues in sich zu entdecken. In den Therapiesitzungen konnte er zudem Strategien entwickeln, auf die er von nun an im Kontakt mit Cannabis und Drogen in ihrer Gesamtheit, im sozialen Leben und ihm Umgang mit sich selbst zurückgreifen kann.

Zu wichtigen Zielen, die mein Sohn in WALDEN verfolgte, gehörten in erster Linie der Wiedereinstieg in die Schule sowie der erfolgreiche Besuch dieser. Nach einem halben Jahr konnte ersteres realisiert werden. Dass er nun das Schuljahr erfolgreich beendete und damit gute Aussichten hat seine Schullaufbahn im Ganzen erfolgreich abzuschließen, ist sicher mit der größte Erfolg. Aber ebenso ist er im Bezug auf seine Persönlichkeit große Schritte gegangen. Ich finde ihn heute sehr vernünftig, sehr gewachsen an Reife. Bin erstaunt, wie gut er seine Gefühle artikulieren kann und fähig ist, sich selbst zu reflektieren. Ich nehme ihn endlich wieder als lebensbejahend und interessiert an seiner Umwelt wahr. Ich denke, das sind gute Voraussetzungen, um ihn zu einem lebenstüchtigen Menschen werden zu lassen und ebenso um im familiären Kontext wieder ein harmonisches Miteinander zu haben.

Beeindruckt hat mich Umgang der Betreuer und Therapeuten mit den Jugendlichen. Ich empfand diesen von hoher Wertschätzung und menschlicher Wärme geprägt. Meinem Sohn wurde das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein und gern gehabt zu werden, was gewiss eine gute Grundlage für die gesamte Arbeit mit den Jugendlichen schafft. Daneben war es für mich als Mutter ein sehr gutes und vor allem beruhigendes Gefühl zu wissen, dass mein Kind gut aufgehoben ist. Dadurch bekam auch ich die nötige Zeit und Ruhe zum Nachzudenken, um Kräfte aufzutanken und Neues zu planen.

Ich kann abschließend sagen, dass die 1 ½ Jahre, die mein Sohn in WALDEN verbrachte, die richtige Entscheidung gewesen ist, um ihn auf einen guten Weg zu lenken. Ob er diesen Weg tatsächlich weitergeht und die Richtung beibehält, ist sicherlich nicht vorauszusagen. Jedoch hat er dort ein gutes Handwerkszeug mitbekommen, um sich gewiss nicht so einfach von diesem abbringen zu lassen. Wichtig ist es, der Zukunft nun optimistisch entgegen sehen zu können.

Ich danke den Mitarbeitern von WALDEN für ihr Engagement und ihre Bemühungen. Aber doch insbesondere danke ich seinem Betreuer sowie seinem Therapeuten für ihre engagierte Mitwirkung in diesem durchlebten Prozess. Ich danke für ihr aufrichtiges Interesse an meinem Sohn, ihrem Beistand sowie der Lebendigkeit, mit der diese Arbeit geleistet wurde.

 

 

Unsere Tochter war 19, unser Sohn 16 und wir Eltern mit unseren Rat und Nerven am Ende. Wir mussten feststellen dass unser Sohn Drogen zu sich nahm und nichts anderes mehr zählte.
Zur Schule ging er nur noch sporadisch, wichtig war nur wie er an Geld und Drogen kam. Sein Wesen  hatte sich vollkommen verändert. Er wurde aggressiv und gewalttätig. Selten gab es noch Tage wo er so war wie wir ihn kannten. Als eines Tages die Polizei vor der Tür stand wussten wir dass wir etwas untenehmen müssen. Beim nächsten mal ist er nicht Mittäter sondern Täter. Beim Jugendamt erkundigten wir uns was wir tun können.  Man empfahl uns eine Motivations- und Klärungstherapie. Diese sollte 3 Monate gehen. Nach langen Reden willigte E. ein. Dort wurde festgestellt dass es besser wäre E. in einer stationären Therapie zu geben.
Was ist eine stationäre Therapie? Eine Klinik? Gleich zu setzen mit einem Krankenhaus wo jeder sein Zimmer hat, das Essen aufs Zimmer  gebracht wird, der Ablauf wie in einem Krankenhaus? Wo jeder sich den ganzen Tag auf seinem Zimmer aufhält, regelmäßig an Therapien teil nimmt um dann wieder in sein Zimmer zu gehen. Und das über einen Zeitraum von 1-1 ½  Jahren?! Für uns brach eine Welt zusammen. Das wollten wir nun wirklich nicht für unser Kind.
Wir wussten jedoch, sobald er wieder bei uns ist und der Alltag wieder kehrt wird er auch den Kontakt mit seinen falschen Freunden haben.
Was sollten wir tun? Wir wollten doch nur dass er ein normales Leben führen kann. Weg von den Drogen, Schulabschluss, später eine Lehrausbildung, auf das er sich sein Leben aufbauen kann. Wir wussten, ansonsten ist sein Leben vorprogrammiert. Was hat er von seinem Leben zu erwarten ohne Schulabschluss, Lehrausbildung? Wie hätte er sich seine Drogen finanziert? Würden wir ihn irgendwann im Gefängnis besuchen müssen und uns vorwerfen, dass wir nichts unternommen haben?

Nein! Dabei wollten wir nicht einfach tatenlos zu sehen. Wir lieben doch unseren Sohn.

Wir versuchten alle Informationen zu bekommen. Was gibt es für Therapieplätze. Wir forschten beim Jugendamt, Jugendhilfeeinrichtung, Zeitschriften  und im Internet. Irgendwann stießen wir auf die Walden GmbH die Ihre Freizeit und Therapie mit Hunden verbringt.
Wir vereinbarten einen unverbindlichen Buchstermin. Unser Sohn interessiert das alles nicht. Er wollte einfach sein Leben so weiter leben. Nicht weg von seiner gewohnten Umgebung.
Nach langen Gesprächen willigte er ein, es sich mal an zu sehen. - Natürlich ganz unverbindlich. - Für ihm war es wahrscheinlich klar - er fährt hin - sieht es sich an - und das war es dann und er hat seine Ruhe. Wir sagten ihm natürlich dass die Entscheidung ganz allein bei ihm liegt. Was wirklich der Wahrheit entsprach, denn er muss dort leben und sich wohl fühlen. Er fuhr trotzdem mit Widerwillen hin.
Als wir nach einem eingehenden Gespräch uns das Objekt ansahen, musste ich zu meiner Freude feststellen, dass diese Einrichtung nicht den Vorstellungen entsprach, die ich an solch eine Therapieeinrichtung hatte. Dort  wohnen die Jugendlichen in ganz normalen Mietshäusern in verschiedenen 3-Raum Wohnungen. Die Jugendlichen leben meist zu zweit, später auch allein in einem Zimmer und teilen sich das gemeinsame Bad und Küche: Ähnlich wie in einer WG, wo Jugendliche zusammen wohnen um sich die Kosten für eine Wohnung zu teilen. Eine Etage tiefer ist ebenfalls eine 3-Zimmer Wohnung die für Gruppengespräche, gemeinsame Mahlzeiten und Therapien genutzt wird. Ebenso befindet sich dort der gemeinsame Fernsehraum der nach dem Geschmack der Jugendlichen eingerichtet ist. Andere Wohnungen in diesem Mietshaus werden von Familien bewohnt die in keiner Beziehung zur Therapieeinrichtungen stehen. Also ein ganz normales Mietshaus und keine Klinik wie wir es befürchtet hatten. Auch E. war von den Jugendlichen, der Einrichtung und der ländlichen Umgebung angenehm überrascht. Sehr beeindruckt war er vor allem von den Huskys, um die sich in Walden alles dreht. Die Jugendlichen lernen dort vom ersten Tag an Verantwortung für die Hunde zu übernehmen.
Wir erfuhren, das jeder Jugendliche einen Bezugshund haben kann, wenn er bewiesen hat, dass er verantwortungsbewusst mit den Hunden um geht. Das war uns wichtig, denn wir wussten, wenn es E. irgendwann nicht gut geht und sich von keinem verstanden fühlt, hat er immer seinen Hund der ihn so akzeptiert wie er ist.

Irgendwann zog E. dort ein. Der Abschied war natürlich unsagbar schwer. Wir wussten immer noch nicht ob wir wirklich den richtigen Weg gehen. Wir wussten auch das E. zwar freiwillig, aber doch eigentlich nur uns zu liebe dort hingeht.

Die ersten 4 Wochen ist vollkommene Kontaktsperre sodass sich die Jugendlichen dort einleben können. Uns Eltern wurde jedoch die Möglichkeit gegeben, uns regelmäßig telefonisch nach E. zu erkundigen. Zuerst hatten wir Zweifel ob man uns die Wahrheit über E. Gemütszustand sagt. Diese Zweifel wurden uns jedoch bald genommen. Nach den ersten 4 Wochen kam dann der erste Brief von E., 4 Wochen konnten wir jetzt schriftlichen Kontakt halten. Weitere 4 Wochen dann das erste Telefonat.
Die Jugendlichen lernen dort von Anfang an erst einmal wieder einen normalen Tagesablauf. Der Tag war wieder ein Tag und die Nacht zum schlafen da.
Jeder ist in vorheriger Absprache für etwas verantwortlich. Sauber machen, Essen kochen, Einkaufen, Hundepflege usw. Sie lernen, wird vorher nicht abgesprochen was an Lebensmitteln gebraucht wird, wird nicht alles eingekauft, demzufolge wird kein Essen gekocht. Und wer isst schon gerne zum Mittag Stulle? So erziehen sich die Jugendlichen selbst.
Mahlzeiten werden immer gemeinsam eingenommen.
Unstimmigkeiten und Probleme werden in der Gruppe in Anwesenheit der Betreuer oder Therapeuten  besprochen und eine Lösung herbeigeführt.
Die Jugendlichen werden langsam an einem ganz normalen Arbeits- oder Schultag ran geführt. Wobei auf jeden einzelnen Jugendlichen eingegangen wird. So lernen sie anfallende Arbeiten auf dem Grundstück, in der Wohnung oder am Zwinger von den Hunden zu erledigen. Sie lernen wieder, dass nicht alles gleich gelingt, aber durch die sehr einfühlsamen, manchmal kompromisslosen und doch kumpelhaften Betreuer und Therapeuten, wird jede Aufgabe erfolgreich beendet. Was die Jugendlichen in ihr Selbstbewusstsein unheimlich stärkt.
Sie lernen mit ihr Taschengeld bewusst um zu gehen. Je nach Entwicklung des Jugendlichen bekommen sie ihr Geld wöchentlich oder monatlich ausgezahlt. Ist das Geld ausgegeben, sind weder Oma noch die Eltern da die mal zwischendurch angepumpt werden können. Sie lernen mit dem Geld umzugehen.
Zusätzlich erhalten sie Bekleidungs- und Körperpflegegeld. Dieses Geld darf auch nur für ihre Bestimmung ausgegeben werden, worauf von den Betreuern geachtet wird. Wird das Geld Zweckentfremdet ausgegeben, muss es vom Taschengeld zurückgezahlt werden.
Jeder Jugendliche bringt meist neben dem Drogenproblem auch andere psychische Probleme mit. Es wird auf jeden einzelnen Jugendlichen individuell eingegangen.
Jeder Jugendliche kann seine eigenen Interessen nachgehen, jedoch gibt es auch Freizeitaktivitäten wo sich mehrere Jugendliche zusammen finden. So gibt es ein paar Jugendliche die gern trommeln, einige gingen zum Tanzkurs, andere haben sich zusammen gefunden und lernen ständig neue Vorführungen mit Feuerketten.
Da der Mittelpunkt jedoch die Hunde sind, wird ständig trainiert für die Schlittenhunderennen. an denen die Therapieeinrichtung regelmäßig teilnimmt.
Im Sommer ist es auch immer wieder ein großer Höhepunkt an den Drachenbootrennen teil zu nehmen. Alle diese Aktivitäten  werden von den Jugendlichen gern durchgeführt und ganz besonders viel Spaß machen sie, wenn die Eltern auch daran teilnehmen.
Diese Einrichtung strebt eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern an, denn der Kontakt und die Beziehung zwischen Kind und Eltern soll wieder intensiv aufgebaut werden.
In den Ferienzeiten fahren die Jugendlichen mit den Betreuern und Therapeuten sowie den Hunden im Urlaub. Kein für Jugendliche langweiliger Strandurlaub, sondern auch da ist man immer auf Erlebnis und Abenteuer aus.
Großen Zuspruch finden auch jedes halbe Jahr die Elternwochenenden. An diesen Wochenenden werden alle Eltern und Betreuer zum Wochenende von den Jugendlichen eingeladen. Dort wird dann gespielt, die Jugendlichen zeigen uns ihre Künste im Umgang mit den Feuerketten oder Trommeln und  es wird viel geredet und gelacht. Eltern können sich über Erfahrungen austauschen. Man hat in ungezwungener Atmosphäre die Möglichkeit mit allen Therapeuten und Betreuern zu sprechen.
Je nach Jahreszeit kann dann im geschlossen Raum, aber auch in Indianerzelten geschlafen werden.
Nach so einem Wochenende fährt man dann zufrieden nach Hause, denn man weis den Jugendlichen geht es gut. Er hat eine zweite kleine Familie gefunden.

Unser Sohn ist jetzt 1 Jahr da. Es gab noch keinen einzigen Tag in denen wir unsere Entscheidung E. in diese Therapie zu geben, bereut haben. Wir können einmal im Monat zu ihm fahren, er kommt einmal im Monat übers Wochenende nach Hause und wir können täglich telefonieren. Unsere Beziehung zu einander ist jetzt intensiver und enger als vorher, wo er zwar zu Hause, aber doch nicht da war. Er und wir freuen uns über jedes zweite Wochenende wo wir uns sehen.

Er ist selbstbewusst, verantwortungsvoll, clean  und hat wieder Spaß am Leben.
Er besucht die Schule um seien Abschluss nach zu holen.

Wir haben unseren Sohn wieder und sind so stolz auf ihn.

 

 

Ein herzliches Hallo nach Walden!
Wenn man nur in einem Satz sagen sollte, was WALDEN in unseren Augen ist, dann ist das für uns, gemeinsam mit unserem Sohn Bewältigung der Vergangenheit, Meistern der Gegenwart und berechtigte Hoffnung für die Zukunft. Diese Einrichtung, von der wir noch vor einem Jahr nicht wussten, dass es sie gibt, ist in unseren Augen etwas ganz besonderes.
Das Besondere sind die Methoden und die Herangehensweise, die während der Therapie bei den Jugendlichen aber auch bei den Eltern angewendet werden. Für uns waren nicht immer sofort bestimmte Entscheidungen richtig, doch die Zeit und die Entwicklung unseres Sohnes haben uns vom Gegenteil überzeugt.
Eine weitere Besonderheit sind die Leiterin der Einrichtung mit ihrem gesamten Team. Ein eingespieltes, professionelles Team, das in der Lage ist, junge Menschen auf ihrem Weg aus der Abhängigkeit von Suchtmitteln jeglicher Art zu begleiten, damit diese wieder einen Sinn in ihrem Leben erkennen. Die Jugendlichen erfahren während ihrer Zeit in Walden einen völlig neuen, oder auch anderen, Lebensstil. Es werden wieder Dinge wichtig, die in der Zeit ihrer Abhängigkeit kaum eine Rolle spielten.
Das Leben in und mit der Natur, die Aufgaben bei der Betreuung der Hunde, Pflichten im Haushalt, Ordnung und Disziplin, das Leben nach und mit bestimmten Regeln.
Ganz wichtig ist die Gemeinschaft, das gemeinsame Erleben des Alltäglichen, die gemeinsame Freizeitgestaltung. Auch dieser Teil wird in Walden hervorragend praktiziert.
Den Umgang mit Geld wieder zu erlernen, das kalkulieren für sich und die Gemeinschaft, sich über kleinste Erfolge zu freuen, einfach wieder in das Leben zurück zu finden, auch das ist Walden.
Besser noch gesagt, gerade das alles zeichnet die Einrichtung aus.

Wir sind jedenfalls sehr froh, dass es Walden gibt, dass es dieses Betreuerteam gibt und das unser Sohn eine Chance für einen Neuanfang durch Walden bekommen hat.
Auch für uns als Eltern hat mit Walden eine neue, eine vollkommen andere Zeit begonnen.
Danke!

Die Eltern von A.